Zu meinem pädagogischen Konzept
Gemeinsam lernen / Wissenserweiterung
Im Grunde sind Kinder "Handwerker". Sie erkunden und "Be-greifen" ihre Umgebung nicht nur durch sehen, riechen, schmecken und hören sondern auch mit ihren Händen, Füßen und dem ganzen Körper. Sie robben, kriechen, experimentieren, matschen, buddeln, basteln, klettern, springen, gestalten und toben mit einer Leidenschaft die ihresgleichen sucht. Gibt es etwas spannenderes, als nach einem heftigen Regenschauer nach draußen zu gehen die frische, erdige Waldluft zu atmen und in den neu entstandenen Pfützen an den Rändern der Feldwege zu spielen? Oder auszuprobieren wie weit das Wasser spritzt wenn man hineinspringt und zu erleben was passiert, wenn man zwei Pfützen miteinander verbindet. Nicht zu vergessen das Bauen von kleinen Staudämmen und das Schwimmen lassen von kleinen Schiffen aus Papier. Wichtig für diese Aufgaben ist die richtige Kleidung, so steht dem Abenteuer "Natur entdecken" nichts im Wege. Kennen Sie einen Automechaniker, Gärtner oder Bäcker der nach seinemTagewerk saubere Hände und Kleidung hat? Es bleibt halt nicht aus, dass sich handwerklich arbeitende Menschen (und dazu gehören auch die Kinder) schmutzig machen.
Wertvorstellungen
Ich werde den Kindern als Bezugsperson Wertvorstellungen vorleben und vermitteln, wie zum Beispiel Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit und Gerechtigkeit. Um dieses zu erreichen brauchen die Kinder zunächst einmal eine feste Bindung und Selbstvertrauen. Sie lernen, dass sie geliebt und gebraucht werden und das Wichtigste: sie bekommen ein Selbstwertgefühl. Die Kinder lernen so sich richtig zu verhalten und anderen respektvoll, sozial und gewaltfrei gegenüber zu treten. So gewappnet und gestärkt können sie ihr weiteres Leben meistern.
Tägliche Ausflüge in die Natur
Ein fast täglich wiederkehrendes Ritual sind die Ausflüge in die Umgebung, es sei denn es regnet Bindfäden. Da Kinder bekanntlich nicht aus Zucker sind gilt bei mir: Regensachen an und raus an die frische Luft! Obwohl in der Nähe ein städtischer Spielplatz ist, der auch gerne zum Spielen benutzt wird, gibt es direkt vor der Tür noch einen viel besseren: es ist die Natur mit all ihrer Vielfalt in den verschiedenen Jahreszeiten. Im Winter das Gefühl von Schneeflocken im Gesicht, den Schneeball in der Hand, das Stapfen durch den Schnee und das schöne Gefühl wenn man die dicken Wintersachen im warmen Spielzimmer wieder ausgezogen hat. Wenn im Frühling die ersten warmen Sonnenstrahlen den kalten Winter vertrieben haben, das Vogelgezwitscher ertönt sowie die ersten Blätter und Knospen an den Bäumen und Pflanzen wachsen bis sie mit saftigem Grün und bunten Blüten unsere Ausflüge bereichern. Im Sommer das Planschen im kleinen aufblasbaren Swimmingpool. Das Barfuß laufen auf der Wiese, Sand und anderswo fördert die bewusste Wahrnehmung der verschiedenen Untergründe, stärkt das Körpergefühl, härtet zu dem ab und stärkt das Immunsystem. Auch im Herbst gibt es viel zu erleben, die fallenden Blätter zu beobachten oder einen Laubhaufen akribisch zu untersuchen.
Bilderbücher/Musik/Kreatives Gestalten
Bilderbücher können von den Kindern nicht nur im Spiel verwendet werden, sondern auch zum Wiedererkennen von schon bekannten Gegenständen und Tieren. Dazu eignen sich auch hervorragend die bunten Werbeeinlagen aus der Tageszeitung. Dort ist immer mal ein Auto, ein Hund oder ein Apfel zu sehen, zudem kann man sie herrlich zerknubbeln und zerreißen. Gemeinsames singen, musizieren und tanzen, sowie das Hören von Kinderliedern oder auch schnellerer Erwachsenenmusik gehören bei mir zum Tagesablauf dazu. Es müssen auch nicht immer die "normalen" Musikinstrumente sein, umgedrehte Töpfe und Eimer eignen sich hervorragend zumTrommeln. Das Gemeinschaftsgefühl der Gruppe wird durch Singen gestärkt, die eigene Körperwahrnehmung sowie die Sprache werden dadurch gefördert und der Wortschatz der Kinder erweitert. Kreatives Gestalten ist so vielseitig, man kann viel über die Farben ausdrücken und die unterschiedlichsten Materialien verarbeiten von Holz, Pappe, Krepppapier bis hin zu Wolle, Stoff, Federn, Fell und den im Herbst gesammelten Kastanien, Blättern und Tannenzapfen.
Freispiel
Das freie Spielen ist bei mir im Grunde die einzige ritualfreie Zeit des Tages. Beim Freispiel der Kinder habe ich eine gute Möglichkeit sie ungestört zu beobachten und neue Fähigkeiten oder aber auch Probleme bei ihrer Entwicklung festzustellen. Das Kind kann selbst entscheiden womit es sich beschäftigt und ob es alleine oder in der Gruppe spielt. Das Freispiel fördert unter anderem die Konzentration, Ausdauer, Kreativität und hilft, Freundschaften zu den anderen Tageskindern aufzubauen und zu vertiefen. Die Kinder lernen in dieser Situation zu 100 Prozent. Wenn sie in ihr Spiel abtauchen, dann sind sie wie in einer anderen Welt und lassen sich auch nicht so leicht ablenken.
Wenn Sie Ihr Kind sauber von der Betreuung abholen,
dann hat es nicht gespielt und nichts gelernt.
Maria Montessori (1870/1952 )